Religionspädagogik
Einladung zur nächsten Jahrestagung
Sehr herzlich laden wir zu unserer nächsten Jahrestagung ein, die vom 24.03. bis 26.03.2023 in Würzburg/Oberzell (Haus Klara) stattfinden wird.
Nach der aufgrund der Corona-Pandemie verlegten Tagung im Juli 2022 wollen wir wieder in den vertrauten Rhythmus in das Frühjahr wechseln.
Ein Vorbereitungsteam (Ulrike Witten (Bielefeld), Mevlida Mesanovic (Graz), Maike Domsel (Bonn) und Annegret Reese-Schnitker (Kassel) hat sich nach Aussprache mit den Teilnehmenden der letzten Tagung für folgendes Thema entschieden, das wir erneut mit interreligiöser Perspektive betrachten wollen: „Und sie werden sein ein Fleisch“, „damit ihr einander kennen lernt“? Sexualität als Thema interreligiöser Religionspädagogik
Wir freuen uns über zahlreiche Anmeldungen. Bitte reicht / reichen Sie, diese Anmeldung an religionspädagogisch interessierte Frauen weiter. Besonders freuen wir uns über Kolleginnen aus anderen Religionen.
Um Anmeldung zur Jahrestagung wird gebeten, spätestens bis zum 5. Januar 2023.
Tagungsverlauf
Neben den thematischen Arbeitseinheiten gibt es in guter Tradition in diesen Tagen zusätzlich ausreichenden Raum:
? eigene Projekte/Arbeiten vorzustellen (zunächst Kurzvorstellung im Plenum und anschließend Vertiefung in Kleingruppen),
? zum informellen Austausch und gemeinsamen Kennenlernen,
? erneut die Möglichkeit kleine liturgische Elemente gemeinsam zu feiern.
Sollten Sie derzeit mit der Vorbereitung oder Realisierung einer Studie befasst sein, freuen wir uns, wenn Sie Ihre Überlegungen, Erfahrungen und Ergebnisse in Form eines Tagungsbeitrages einbringen könnten. Je nach Inhalt und Struktur Ihres Beitrages und der Zahl der bei mir eingegangenen Rückmeldungen kommen die Präsentationsformen eines kurzen Statements (viertelstündig) oder eines (halbstündiges) Kurzreferates mit jeweils anschließender Diskussion im Plenum oder in Kleingruppen in Frage. Ein Programm der Tagung basteln wir erst nach dem Eingehen von Vorschlägen zusammen. Von denjenigen, die Interesse haben, ihr Projekt vorzustellen, bitte ich um eine umgehende Rückmeldung spätestens bis zum 01. Dezember 2022.
Welche Frau nun Interesse und Lust auf einen anregenden Austausch unter feministisch und religionspädagogisch interessierte Frauen bekommen hat, ist herzlich eingeladen, sich zu unserem nächsten Treffen spätestens zum 5. Januar 2023 bei mir anzumelden. (Esta dirección de correo electrónico está siendo protegida contra los robots de spam. Necesita tener JavaScript habilitado para poder verlo.).
Wer vegetarische Kost wählen möchte, gibt dies bitte bei der Anmeldung an. Die Übernachtungs- und Verpflegungskosten von voraussichtlich ca. 180 Euro werden während der Tagung eingesammelt. Die Anmeldung schließt eine Unkostenübernahme bei kurzfristiger Absage mit ein. Einen inhaltlich detaillierten Verlaufsplan und eine Weg¬beschreibung werde ich den Frauen, die sich angemeldet haben, rechtzeitig zuschicken.
Mit Vorfreude auf das Wiedersehen und besten Grüßen
Annegret Reese-Schnitker (Sprecherin des Arbeitskreises)
Auf unserer Jahrestagung 2002 haben wir Konzepte einer Religionspädagogik aus einer beide Geschlechter berücksichtigenden Perspektive diskutiert und zum Erfahrungsbegriff der feministischen Theorien und deren Auswirkung auf die gegenwärtigen religionspädagogischen Debatten gearbeitet.
Auf dem Treffen 2003 wurden verschiedene Forschungsarbeiten vorgestellt: Jugendbilder (Arzt), Eine religionspädagogische Theorie und Praxis des Zusammenlebens im Kindergarten (Habringer-Hagleitner), Talkshows im Religionsunterricht (Faul-Burbes), Leib-Bildung-Geschlecht. Religionspädagogische Perspektiven (Becker), Lehren und Lernen in der Spur des ersten Testamentes (Breitmeier).
Auf der Tagung im Februar 2004 arbeiteten wir zum Thema „Wahrnehmung, Ästhetik und Religionspädagogik" und haben einzelne Forschungsprojekte kennen gelernt: Gottes-Bilder und religiöse Vorstellungen von Mädchen und Jungen. Eine vergleichende Studie anhand filmisch dokumentierter Malprozesse (Wied-maier), Zur Reflexion des geschlechtsspezifischen Zugangs zu Single-Frauen. Bilanzierung der empirischen Ergebnisse und Ausblick (Reese), Geschichte der Kinderbibel (Reents), Die Beschreibung religiöser Atmosphären in narrativen Interviews als wissenschaftlicher Zugangsweg zur Erforschung der Bedingungen religiöser Lehr-/Lernprozesse? (Kaupp)
Ein Jahr später (2005) haben wir zum Thema „´Kommunikative Theologie - … und die Frauen?´ Kommuni-kative Theologie ein neuer Ansatz oder Postulate der feministischen Theologie (auch) in männlichem Kontext" (geleitet von Heizer, Kaupp und Kraml) gearbeitet. Außerdem wurden Ergebnisse von aktuellen empirischen Projekten vorgestellt zum Thema „„Interreligiöses Lernen in Rotterdam" (Zonne) und zur Fragestellung „Was zeichnet eine gelungene Religionsstunde aus? Ergebnisse aus einer empirischen Unter-suchung angehender Grundschullehrer/innen!" (Reese).
Im Jahr 2006 wurde das Thema „Religionsunterricht in Europa" bearbeitet und diskutiert. Verschiedene Religionspädagoginnen haben die je spezifische und aktuelle Situation von religionsunterrichtlicher Präsenz an der Schule in den einzelnen Ländern vorgestellt. Dorothea Foitzik hat zur vielgestaltigen Situation in der Schweiz berichtet, Dr. Hilary Mooney hat von der Situation in Irland erzählt und Dr. Jadranka Garmaz hat die Situation in Kroatien präsentiert.
Auf der Jahrestagung 2007 hatten wir den inhaltlichen Schwerpunkt „Elemente Interreligiöser Pädagogik unter besonderer Berücksichtigung von Genderaspekten". Frau Dr. Annette Mehlhorn hat einen sehr ein-dringlichen Vortrag zum Thema „„Elemente Interreligiöser Pädagogik unter besonderer Berücksichtigung von Genderaspekten" gehalten. Außerdem hat Dr. Stephanie Klein zum Thema „Zugänge zu Erfahrungen von Frauen – wissenschaftstheoretische Aspekte der Annäherungen" gesprochen. Zwei Qualifikationsprojekte wurden vorgestellt, von Annette Esser (Köln) zum Thema „Interkontexte feministischer Spiritualität – Impulse für die Religionspädagogik" und von Elisabeth Hennecke (Essen) zum Thema „Lernprozesse von Grundschulkindern in Lerntagebüchern und Interviews. Empirische Untersuchung zu lernpsychologischen und fachdidaktischen Perspektiven in der Entwicklung religiöser Vorstellungen".
Bei der Jahrestagung 2008 haben wir zum Thema „Feministische Theologie - Gender - Religionspädagogik: Unterscheidungen, Diskurse, Klärungen" gearbeitet und uns mit der Standortbestimmung gegenwärtiger Gender- bzw. Feministischer Forschung und ihrer Bedeutung für die Religionspädagogik auseinandersetzt. Mit ihrem Vortrag „Differenz als Kategorie der Religionspädagogik am Beispiel von Geschlechterkonstruktionen" bot Dr. Annebelle Pithan einen sehr guten Einstieg in das gemeinsame Arbeitsgespräch und den Prozess der eigenen Standortfindung. Es folgte ein Referat von Prof. Dr. Monika Jakobs zum Thema „Feminismus, Geschlechtergerechtigkeit und Gender – Perspektiven für die Forschung", indem der Blick noch einmal auf Geschichte und Anfänge des Gender-Diskurses gelenkt wurde. Sr. Dr. Thea Filipovic aktualisierte und konkretisierte die Thematik mit ihrem Vortrag „Die Frauen in der Kirche in Kroatien - unzufrieden mit ihrer Lage? Auto/Perzeption der Frauen und Männer bezüglich der Un/Gleichberechtigung von Frauen und Männern in der Kirche in Kroatien". Angelika Fromm bereicherte die Tagung mit der Vorstellung des Sammelbandes „Feministische Theologie – Initiativen, Institutionen, Universitäten – Eine Erfolgsgeschichte". In ihrem Vortrag „Feministische Theologie – Gender – Religionspädagogik: Ausblicke in die Praxisfelder Schule, Erwachsenenbildung, Universität: wo sehen wir Entwicklungsfelder und –potentiale?" hat Dr. Stefanie Rieger-Goertz ihr Befunde präsentiert und wertvolle Vorarbeit geleistet und sämtliche katholische Universitäten und Hochschulen hinsichtlich der Verankerung der Kategorie Gender in ihren häufig anlässlich der Modularisierung neu verfassten Ausbildungsrichtlinien angefragt. Beim diesjährigen Treffen brachte Ina Kowaltschuk einen Beitrag aus ihrem Dissertationsprojekt ein „Menschenwürde als leibliches Geschöpfsein" ein. (siehe auch Bericht der Tagung).
Schwerpunktthema der Tagung 2009 war „Schulentwicklung und Gender". Dr. Sybille Becker (Mainz) und Dr. Angela Kaupp (Freiburg) hatten die inhaltliche Vorbereitung übernommen und führten mithilfe einer „Imagination der Traumschule" und einem Input „Schulentwicklung – was ist das?" in das Thema ein. Ein von ReligionslehrerInnen initiiertes Projekt „Geschlechtergetrennter Religionsunterricht" in den Klassen des 7. Jahrganges eines Gymnasiums und mögliche Anknüpfungspunkte für dieses Projekt im Sinne einer Fokussierung auf Gender und Schulentwicklung stellte Dr. Sybille Becker vor. Dr. Andrea Lehner-Hartmann und Mag. Edda Strutzenberger (Wien) referierte über „Geschlechtergerechtigkeit und Schulentwicklung". Grundsätzliche Überlegungen zu Gender und Schulentwicklung wurden dabei ergänzt durch Erfahrungen aus Projekten in zwei Wiener Schulen. Dr. Ursula Kubera, Leiterin des katholischen Gymnasiums „Albertus Magnus Schule", teilte mit uns ihre Erfahrungen und Reflexionen zum Thema: „Als feministische Frau eine katholische Schule leiten und weiterentwickeln". Ebenso wurden zwei Forschungsprojekte vorgestellt: Dr. Claudia Gärtner (Münster): Idee eines wissenschaftlichen Netzwerkes „Bilder im Religionsunterricht, Bilder in religiösen Bildungsprozessen" und Dr. Silke Leonhard (Frankfurt): „Umgang mit Phänomenen des Leidens in der Schule".
Auf der Tagung (2011) ging es um "Bildungsräume in Zeiten wachsender Ungerechtigkeit".
Prof. Dr. Isa Breitmaier (Freiburg), Ina Schröder (Hannover) und Christiane Rösener (Hannover) hatten die inhaltliche Vorbereitung übernommen und führten mithilfe einer Vergegenwärtigung von persönlich erfahrener Ungerechtigkeit in die Thematik ein. Anhand der akribischen sozialethischen Betrachtungen von Doktorandin Christine Gasser (Kathol.-Theol. Fakultät, Wien), diskutierten wir die Reproduktion von Ungleichheiten im Bildungswesen und durch Bildung selbst und tasteten uns an die Frage heran, ob Bildung tatsächlich eine ethisch-politische Schlüsselfunktion in der Gesellschaft zu kommt. Bärbel Fünfsinn (Nordelbisches Zentrum für Weltmission und Kirchlichen Weltdienst, Hamburg) zeigte uns anhand ihrer Erfahrungen in Süd-Amerika, wie internationale Begegnungen Aspekte des Lernens von Gerechtigkeit aufzeichnen können. Prof. Dr. Isa Breitmaier (Freiburg) erzählte über ihre laufende Studie, in der nach neuen Wegen der Erwachsenenbildung sowie Begegnung von Erwerbstätigen und Arbeitslosen gesucht wird. Wir erfuhren etwas über verschiedene Lebenswelten und Perspektiven der Beteiligten und diskutierten über Schwierigkeiten und Chancen dieses Projektes. Konzepte für den RU an Förderschulen mit dem Schwerpunkt Lernen, dem Schwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung sowie inklusive Grundschulen standen im Mittelpunkt des Vortrages von Juniorprof. Dr. Erna Zonne (Osnabrück). Diese Konzepte wurden mithilfe von Aktionsforschung in Zusammenarbeit mit mitwirkenden Lehrkräften und Studierenden entwickelt. Doktorandin Judith Wegener (TU Dresden) stellte ihr Dissertationsprojekt vor, in dem es einerseits um den Beitrag des Religionsunterrichts zur Förderung der Zuhörkompetenz geht und andererseits um die Frage, wie durch Zuhören religiöse Kompetenzen erworben und vertieft werden können.
Die Jahrestagung der Religionspädagoginnen der ESWTR tagte in diesem Jahr vom 17.-19.2.2012 im Exerzitienhaus der Franziskaner in Hofheim im Taunus zum Thema „Gutes (Über)Leben in Institutionen: Hindernisse, Herausforderungen, Strategien". Die Tagesleitung hatten Ass.-Prof. Dr. Silvia Arzt (Salzburg) und Dr. Annebelle Pithan (Münster) inne. Das Thema lockte viele interessierte Frauen aus Deutschland und auch aus dem europäischen Ausland an, sogar von der kroatischen Sektion war Sr. Dr. Ana Thea Filipovic da. Insgesamt tagten 14 Frauen zur Thematik „Gutes (Über)Leben in Institutionen: Hindernisse, Herausforderungen, Strategien". Hierbei standen vor allem die Fragen nach Karriere, Erfolg, persönlichen Plänen, Fortbildungen, Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung und wechselnden Erwartungen in verschiedenen Institutionen im Mittelpunkt. Trotz des kurzfristigen Ausfalls von zwei Referentinnen, die maßgeblich mit ihren Vorträgen zum Tagungsthema beitragen sollten, wurde das Tagungsprogramm von der Tageleitung erfolgreich umstrukturiert, so dass auf anderem Weg intensiv und bereichernd getagt werden konnte. - Nach dem Einstieg, Kennenlernen und dem ersten Austausch zum Tagungsthema, folgten am Samstagmorgen Tipps und Strategien von Frauen in Institutionen. Hier gaben Prof. Dr. Agnes Wuckelt, Dr. Sybille Becker und Dr. Annebelle Pithan Input zu den Bereichen Universität, Schule und Bildungsinstitutionen, das sich auf die jeweilig persönlichen Strategien und den beruflichen Werdegang bezog. Die jeweiligen Referentinnen haben im Anschluss mit den anderen Frauen in Kleingruppen gearbeitet, um noch einmal über die eigenen Tipps und Strategien aber auch die Erfahrungen und Strategien der anderen Frauen ins Gespräch zu kommen. es auf den ESWTR Tagungen der Religionspädagoginnen üblich ist, so wurde auch auf dieser Tagung Raum geschaffen für die Vorstellung und Diskussion von Dissertation- und Habilitationsprojekten. Die erste Referentin am Samstag war Edda Strutzenberger (Wien) mit ihrem Dissertationsprojekt zum Thema „Dass Religion auch da mitspielt ... – die Bedeutung von Religion in Schule und Schulentwicklung. Eine empirische Studie", ihr schloss sich der Vortrag von Ass.-Prof. Dr. Andrea Lehner-Hartmann (Wien) zu ihrem Habilitationsprojekt „Subjektive Theorien zu religiösem Lernen" an. Der dritte Vortrag an Samstag wurde von Sr. Dr. Ana Thea Filipovic (Zagreb) zum Thema „Umgang mit Religiosität und Irreligiosität in der Schule der ehemals kommunistischen Länder" gehalten. Am Sonntag wurde nach einem kurzen Einstieg das letzte Dissertationsprojekt von Ina Schröder (Hannover) unter dem Thema „Evangelische Schulen ‚für alle’ – Wie Lehrerinnen Inklusion verstehen und umsetzen" vorgestellt. Vor dem Mittagessen reisten alle Frauen, inspiriert von der Tagung, angefüllt mit neuen Ideen und Strategien und der Vorfreude auf die nächste Tagung 2013, wieder ab (Bericht von Sarah-Luise Weßler).
2013 trafen wir uns Ende Januar zum Thema „Theologinnen in Organisationen. Potentiale erkennen und nutzen" in einer kleinen Gruppe und unter Vorbereitung von Prof. Dr. Angela Kaupp (Koblenz) und Prof. Dr. Annegret Reese-Schnitker (Kassel). Sehr intensiv haben wir uns mit zwei Einzelprojekten auseinandergesetzt: von Juniorprof. Dr. Ilona Nord zu „Inklusionsprozesse in Studium, Wissenschaft und Beruf. Religionslehrerinnen und Religionslehrer, die mit Sinnesbehinderungen leben" und von Prof. Dr. Stephanie Klein zum Thema: "Gewalt und Missbrauch in kirchlich geführten Heimen (1930-1970) und ihre fortwirkenden Strukturen: Ehemalige Heimkinder erzählen." Darüber hinaus haben wir unsere berufliche Situation reflektiert.
2014 hat die Tagung leider nicht stattgefunden.
2015 haben wir zum Thema "Biographieorientierung in religionspädagogischer Theorie und Praxis gendersensibel quergelesen" gearbeitet. Annegret Reese-Schnitker (Kassel) eröffnete mit einem Überblick zu „Biographieorientierung in der religionspädagogischen Theorie" das breite Feld des Lernens an der eigenen Biographie, an fremden Biographien und insgesamt im Zueinander von Person und Religion. Ulrike Witten (Halle) stellte das Lernen an fremden Biographien in verschiedenen aktuellen Curricula auf den Prüfstand und brachte Impulse aus ihrer Forschungsarbeit „Lernen an Biographien im diakonisch-sozialen Lernen" ein. Viera Pirker (Frankfurt) eröffnete Einblicke in das Lernen an der eigenen Biographie im Kontext der „Biographieorientierung in der Fort- und Weiterbildung von Lehrer/innen". Angela Kaupp (Koblenz) entwickelte „Kriterien biographischen Lernens mit Erwachsenen". Annegret Reese-Schnitker brachte für eine gemeinsame Analyse verschiedene biographie-thematisierende Unterrichtssequenzen aus einem Forschungsprojekt zum Unterrichtsgespräch im Religionsunterricht ein. Stephanie Theis (Gießen) hinterfragte mit prägnanten Thesen die feministische Bewegung bezüglich ihrer Haltung zum Thema Mutterschaft.
2016 hat die Jahrestagung nicht stattgefunden.
Auf der Jahrestagung vom 17. bis 19. Februar 2017 haben wir zum Thema "Religiöses Lernen in der Gesellschaft von morgen! Erzähl mir deine Zukunft...“ gearbeitet. Aus verschiedenen beruflichen Feldern haben wir die Herausforderungen für die Zukunft diagnostiziert. Margarete Stenger hat einen kompetenten Einblick aus Verlagsperspektive gegeben. Andrea Lehner-Hartmann hat zentrale Herausforderungen für die Religionspädagogik aus der Hochschulperspektive genannt. Manuela Wiedmaier hat grundständige Erfahrungen und Perspektiven als Religionslehrerin eingebracht. Dorothee Foitzik hat als Bildungsreferentin aus der Schweiz zukünftige Herausforderungen für religiöse Bildung beschrieben. Daneben haben auf der Grundalge des Aufsatzes von Linda Woodhead (Gendering Secularisation Theory (2005)) und anhand des Buches von Laurie Penny (Unsagbare Dinge, dt. 2015) über Genderperspektive auf Säkularisierungstheorien und Feminismus-Kritik diskutiert.
Unter der Überschrift „Religion/en und Spiritualitäten als Ressource für Identitätsbildung“ haben die Teilnehmerinnen der Jahrestagung im Jahr 2018 von den Dialog miteinander gesucht. Frau Dr. Viera Pirker hat mit der Frage "Was ist Identität?" einen Einstieg sowie "eine kritische Revision neuer Identitätstheorien" vorgenommen. Ausgehend vom zeitgenössischen Autor_innenkino beschrieb Daniela Fella (Universität Salzburg) Identitäten als krisenhaft und veranschaulichte den Zuhörerinnen diese zentrale These ihres Dissertationsprojekts an ausgewählten Filmbeispielen. Dr. Stefanie Theis verschränkte Identität in ihrem Vortrag indessen mit Migration und Religion. Dr. Bettina Brandstetter (Universität Salzburg) hat in ihrem Dissertationsprojekt Identität unter anderem mithilfe postkolonialer Zugänge bearbeitet und mit Fokus auf den Kindergarten "Identitätsbildung im Spannungsverhältnis von Kulturen und Religionen" untersucht. Ein ebenfalls empirisches Dissertationsprojekt im Horizont religiöser Identität präsentierte Maria Bebber (Universität Münster), in dem sie "Konstruktionen religiöser Identität in weltkirchlicher Begegnung" erforscht. Mit "Theologie im Wahrnehmungs-Check" bot Melanie Eckschlager (Universität Salzburg) einen Einblick in ihr Dissertationsprojekt, in dessen Rahmen sie Fragen nach dem Selbst- und Fremdbild von Theologie als Berufsfeld lanciert und mit empirischen Mitteln zu beantworten plant. Dr. Nele Spiering-Schomborg (Universität Kassel) setzte mit ihrer Vorstellung des bibeldidaktischen Projekts zum "Lehren und Lernen in der Spur alttestamentlicher Darstellungen von sexualisierter Gewalt" den inhaltlichen Schlusspunkt des Tagungsprogramms.
2019 trafen wir uns vom 08. bis 10. Februar 2019 zum Thema „Zukünftige Herausforderungen für den Religionsunterricht aus christlicher und islamischer Perspektive“. Die Tagung wurde von Prof. Dr. Angela Kaupp, Prof. Dr. Annegret Reese-Schnitker und Dr. Manuela Wiedmaier vorbereitet. Als Referentin konnten wir Hamideh Mohagheghi, Wiss. Mitarbeiterin am Seminar für Islamische Theologie am Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften der Universität Paderborn gewinnen, die mit ihrem Beitrag zu „Islamische Religionspädagogik in Deutschland“ eine ausgesprochen interessante Gesprächspartnerin war. Außerdem hat die Offenbacher Schulpfarrerin Carolin Simon-Winter sehr konkret und inspirierend das dialogische Schulprojekts „Verschiedenheit achten – Gemeinsamkeit stärken“ vorgestellt und gezeigt, wie der Umgang mit religiöser Vielfalt an einer Berufsschule mit einer hohen Heterogenität gelingen kann. Ein Jahr lang lernen Jugendliche der 11. Jahrgangsstudie in einem von muslimischen, evangelischen, katholischen und Ethik Lehrkräften im Teamteaching getragenen, modularisierten Langzeitprojekt im Sinn des Wortes gemeinsam. Weitere Projektvorstellungen können Sie den angehängten Bericht 2019 entnehmen.
2020 fand die Tagung vom 07.02.-09.02.2020 in Fulda statt, da unser langjähriges Tagungshaus Maria Frieden in Mainz geschlossen wurde. Zum Thema „Heilige Texte aus dialogischer Perspektive“ trafen sich 30 religionspädagogisch interessierte Frauen. Ein erstes Podium widmete sich den didaktischen Inszenierungen von Heiligen Texten in Schulbüchern, Kinder-Bibeln und -Koran, mit besonderem Augenmerk auf der Darstellung von Frauen sowie postkolional-dekonstruierende Perspektiven. Margarete Stenger (Cornelsen / Kösel, München), Dr. Hamideh Mohagheghi (Universität Paderborn) und Daniela Fella (Universität Koblenz) brachten vielfältige Arbeitskontexte und Perspektiven zur Sprache. Das zweite Podium, das im besonderen Ambiente des Audimax der benachbart liegenden Theologischen Fakultät stattfand und für die interessierte Öffentlichkeit geöffnet war, war betitelt mit „Maria im Dialog der Schriften“. Friederike Eichhorn-Remmel (Universität Koblenz), Julia Zeppenfeld (Universität Dortmund) und Dr. Dina El Omari (Zentrum für Islamische Theologie, Universität Münster) sprachen aus neutestamentlicher, alttestamentlicher und muslimischer Perspektive zu Maria. Auf dem dritten Podium, betitelt mit „Heilige (in) Texte(n) – Frauenkonstruktion und ihre Wirkung“, sprach Dr. Lisa Marie Wichern (Graduiertenkolleg „Theologie als Wissenschaft“, Universität Frankfurt) zu Frauen in Gesetztestexten der Jüdischen Traditionslinien der Mischna und Dr. Alessandra Sorbello-Staub (Bibliothek Bischöfliches Priesterseminar, Fulda) zu hagiographischen, historischen und biographischen Darstellungen der Lioba. Es folgten Projektpräsentationen von Qualifikationsarbeiten zur interreligiösen Schriftdidaktik im Hinblick auf „Korandidaktik trifft Bibeldidaktik: Perspektiven für die hermeneutisch-theologische und religionspädagogische Grundlegung einer subjektorientierten und kontextbezogenen interreligiösen Schriftdidaktik“ von Dr. Fatima Cavis (Universität Graz), ein Vortrag zu „Seelsorge im Spannungsfeld von persönlichem Glauben und professioneller Identität“ von Dr. Maike Maria Domsel (Universität Bonn), eine Präsentation zu „Ökologische Ethik im Spiegel subjektiver Theorien katholischer Religionslehrkräfte – Die Methodologie hinter einem Forschungsprojekt“ von Paulina Szymankiewicz (TU Dortmund) und ein Referat zu „Emotionalisierungsstrategien in der matthäischen Erzählung Von den Weingärtnern (Mt 21,33-46)“ von Laura Viktoria Richter (Universität Gießen). Es war eine dichte und sehr bereichernde Tagung.
2021 fand unsere Tagung verkürzt und digital statt zum Thema: „Religiöse Bildung für nachhaltige Entwicklung. Potentiale im interreligiösen Dialog entdecken“, die von einer kleinen Vorbereitungsgruppe organisiert und geleitet wurde (Carolin Winter (Theodor-Heuss-Schule Offenbach, Lehrbeauftragte am Studienseminar Darmstadt), Dr. Maike Maria Domsel (Universität Duisburg-Essen), Valesca Baert-Knoll (Universität Tübingen), Prof. Dr. Annegret Reese-Schnitker (Universität Kassel).
Im Zentrum der Tagung standen zwei zentrale Vorträge: ein Vortrag von der katholischen Religionspädagogin Prof. Dr. Katrin Bederna (Pädagogische Hochschule Ludwigshafen) mit dem Titel „Unterbrechung der Normalität. Religiöse Bildung in der Nichtnachhaltigkeit, für Nachhaltigkeit und als Nachhaltigkeit“ und eine zweiter Beitrag von Ulrika Killian (Islamische Theologie und ihre Didaktik der Universität Gießen) zu „Religiöse Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Impulse aus einer islamischen Perspektive“. Im Anschluss an die Vorträge fand zunächst eine Vertiefung in Kleingruppen statt, bevor im Plenum ein konstruktiver Austausch folgte.
Bereits im Juli 2022 trafen wir uns im Tagungshaus Klara in Oberzell bei Würzburg zum Thema „Man muss echt aufpassen, was man sagt…“ Das Wechselspiel von Identität und Macht als religionspädagogische Herausforderung“. Für die Vorbereitungsgruppe mit Maike Maria Domsel, Ulrike Witten, Christiane Caspary und Annegret Reese-Schnitker präsentierte ein dichtes Programm, in dem der gegenwärtig geforderte Diskurs um Identitätspolitik kritisch beleuchtet wurde. In das Thema „Identität und Macht“ führte Dr. Maike Maria Domsel von der Universität Bonn ein mit dem Vortrag „Zwischen Identität und Macht: Auseinandersetzungen mit identitätspolitischen Herausforderungen in religionspädagogischer Absicht – Eine Gratwanderung“. Im Vortrag „1001 Kopftuch – Diskriminierungserfahrungen aus dem Alltag einer Muslimin“ von Mevlida Mesanovic (Universität Graz) wurden Diskriminierungen durch bewusste und unbewusste Fremdheitszuschreibungen reflektiert und verdeutlicht, was Zivilcourage in diesem Kontext (nicht) bedeutet. Dr. Christiane Caspary (Universität Koblenz-Landau) klärte die Grundfrage „Was können Erfahrungen aus der Religionspädagogik und Friedenspädagogik zur Klärung des Verhältnisses von Identitäts- und Machtdiskursen sowie zur Überwindung der damit verbundenen Gewalt beitragen?“
Sie stellte im Vortrag exemplarisch eine Gemeindeleiterin vor und ermöglichte die Reflexion und Diskussion über Zitate ihrer qualitativen Einzelinterviews. Prof. Dr. Ulrike Witten (Universität Bielefeld) sprach zu „Machtsensibler Umgang mit Identitätszuschreibungen – Eine kritische Reflexion des Reifizierungsdilemmas“.
Zwei Promotionsprojekte wurden präsentiert: Vor- und Einstellungen von Schüler*innen zu Religion(en) als Lernvoraussetzungen für (inter-)religiöses Lernen“ von Agnes Gmoser (Universität Graz) und „Gemeindeleiterinnen von katholischen Pfarreien der deutschsprachigen Schweiz: Eine biografische empirische Studie“ von Nadja Waibel (Universität Luzern)
Ich freue mich auf das kommende Treffen wünsche allen bis dahin eine gute, ertragreiche und lebendige Zeit,
mit einem herzlichen Gruß
Prof. Dr. Annegret Reese-Schnitker